Namibia Juli
Die letzten Tage vor Uta's Heimflug verbringen wir in Windhoek. Auf dem Urban Camp trifft sich die Welt. Wir lernen Rita und Freddy Reck (reckfilm.de) kennen, die schon seit vielen Jahren in der Welt unterwegs sind. Gerade von der Nord-Süd Durchquerung Afrika's angekommen sind Didi und Dani (dida-unterwegs.net) mit ihrem Ford 4x4. Es gibt viel zu erzählen, die Abende werden lang.
Wer unsere Seite länger verfolgt, kennt Robert und Melanie mit ihrem roten VW Bus. Gemeinsam sind wir aus dem Iran nach Pakistan und anschließend weiter nach Indien. Wir hatten eine super Zeit zusammen, ihr Reisejahr war allerdings irgendwann zu Ende. Jetzt holen wir die beiden in Windhoek vom Flughafen ab. Eine Woche zuvor haben sie geheiratet und verbringen ihre Hochzeitsreise mit uns in Namibia! Gemeinsam holen wir ihren Toyota Leihwagen mit Dachzelt und komplettem Campingequipment ab. Wir haben noch zwei Tage bevor wir Uta am Flughafen verabschieden, die Mädels nutzen die Zeit zum Stadt erkunden und ich baue die mitgebrachte Lenkstange und den neuen Kugelkopf an der Spurstange in Robert's Werkstatt ein (gut, dass ich den Abzieher dabei habe). Vielen Dank Robert für deine Hilfsbereitschaft! Vor dem Ausbau wird alles vernünftig markiert und so stehen die Räder auch nach dem Austausch gerade!!! Während R+M schon auf dem Weg nach Swakopmund sind verabschieden wir Uta am Flughafen. Sie fliegt nicht mit leerer Tasche nach Hause, was wir in zwei Jahren nicht angezogen haben kommt in die Tasche bis die 20 kg erreicht sind. Vielen Dank Uta für deinen Besuch, es hat wieder viel Spaß gemacht mit dir unterwegs zu sein!!!
Nachdem wir den Sand im Huanib Flussbett umgepflügt haben, übernachten wir in dieser schönen Landschaft.
Wir machen mit R+M aus, dass wir uns immer wieder treffen. Sie sind mit dem Toyota viel schneller unterwegs und noch voller Tatendrang, jede Offroad Piste unter die Räder zu nehmen. Während sie die Piste nach Norden Richtung Hartmannstal nehmen fahren wir zum Camp Aussicht, dort gibt es eine Edelsteinmine. Über eine abenteuerliche Zufahrt und ganz vielen Kratzern an Scheiben und Lack kommen wir auf dem Hügel an. Marius erklärt uns im besten deutsch alles über die Edelsteine und wir dürfen uns mit einer Taschenlampe die Mine anschauen. Was so herumliegt können wir auch schon mal mitnehmen. Ellen ist kaum zu bremsen und die Tüte wird immer voller. Von blau über türkis bis grün schimmernden Dioptas-Steine überall. Marius Steiner wohnt schon 30 Jahre hier in der Einsamkeit und hat sich ein kleines Paradies erschaffen. Der Campside ist liebevoll eingerichtet, die Eimerduschen werden mit warmen Wasser aufgefüllt, vorausgesetzt man hat das Wasser vorher mit Holz angeheizt.
Die Landschaft ändert sich, wir sehen immer mehr Siedlungen, viele Tiere am Straßenrand, der Bewuchs wird immer dichter. Über die typisch afrikanische rote Erde fahren wir die letzten Kilometer zum Cunene Fluss. Unglaublich was wir zu sehen bekommen. Ein breiter Fluss stürzt laut in die Tiefe, umgeben von grünen Bäumen und diversen Pflanzen. Nach vielen Kilometern Wüste und Trockenheit ist es fast wie eine Fata Morgana. Auf der Terrasse der Epupa Falls Lodge sitzen wir bei einem kalten Bier und einem traumhaften Ausblick auf die Wasserfälle und warten auf R+M, die kurze Zeit später völlig fertig eintreffen. Sie haben eine Mammut Tour hinter sich, sind sogar den sehr schwierigen Van Zyls Pass von West nach Ost gefahren und erzählen uns wie der Toyo im ersten Gang Untersetzung die Steilwände hochgeklettert ist, mit dem Gefühl, er könnte jederzeit vorne abheben.
Hier ist das Land der Himbas. Besonders die Frauen sehen sehr spannend aus, als wäre die Zeit stehengebleiben.
Über die D3700 folgen wir dem Flusslauf. Es geht teils am Fluss entlang, teils über steile Hügel. Ellen fährt die ganze Strecke, es ist eine gute Übung den Ino in allen Situationen sicher zu bewegen. Die steilen Hänge brauchen schon etwas Drehzahl um die 10 Tonnen hinaufzubefördern. Wir fahren nach Rundu und gehen über den Markt. Die Mädels kaufen Stoffe und ich mache ein paar Fotos. Anschließend ist der Supermarkt dran und zum Abschluss gehen wir eine Kleinigkeit essen im Omashare Hotel. Es ist eine nette Stadt, die Menschen sind freundlich und entspannt. Wir werden nie angebettelt, es gibt kaum Touristen.
Wir wollen weiter, die Zeit drängt für R+M. Unterwegs gibt es immer wieder spannendes zu sehen. Bei Sonnenuntergang erreichen wir das Mobola Camp. Es liegt am Okovango, die Bar auf der Insel ist über eine schwankende Hängebrücke erreichbar, alles mit viel Liebe aufgebaut. Der deutsche Besitzer hat sich hier vor 7 Jahren niedergelassen und sich ein Schmuckstück erbaut. Wir sitzen in der Bar und unterhalten uns bis in die Nacht.
Melanie hat Geburtstag und wir bereiten für sie einen netten Frühstückstisch. Vor einem Jahr haben wir gemeinsam ihren Geburtstag in Leh/Indien gefeiert.
Weiter geht es zum Mudumu National Park. Durch Tiefsand und tiefhängende Äste fahren wir den schmalen Pfad zur Campsite 3. Was für ein Paradies, direkt am Wasser gelegen in absoluter Stille, nur die Tiere sind ab und zu zu hören. Hippos, Krokodile und Elefanten in unmittelbarer Umgebung, ohne Zaun und hautnah. Hier bleiben wir gleich zwei Tage, es ist einer der schönsten Stellplätze in Afrika.
Nachts spielen wir wieder mit der Kamera, das macht uns Spaß!
Am nächsten Morgen kommen viele Elefanten bei uns vorbei, Krokodile und Hippos schwimmen im Fluss. Hier könnten wir noch ein paar Tage bleiben.
Jede schöne Zeit geht einmal zuende. Für Robert und Melanie wird es langsam Zeit umzukehren, sie müssen zurück nach Windhoek. In Katima Mulilo machen wir einen letzten Stadtbummel, abends wird nochmal lecker gegrillt. Dann heißt es Abschied nehmen.
Danke ihr 2, es war wieder sehr schön mit Euch! Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!