VAE Januar 2016

 

 

Wir wünschen allen die uns hier  begleiten ein frohes Jahr 2016

 

Das neue Jahr starten wir mit Fritz und Rosmarie und fahren zum Liwa Festival etwa 300 Kilometer von Dubai entfernt an der Saudischen Grenze gelegen. Ab Liwa schlängelt sich die Teerstraße etwa 25 Kilometer durch die Dünenlandschaft bis zu einer der größten Dünen im Land und dementsprechend eine Attraktion. Unvorstellbar was hier abgeht!

Mitten im Nichts ist ein riesiges Fahrerlager mit Toiletten, einer Verwaltung und Zelten in denen man vom Ersatzteil, über Campingzubehör bis zum Essen alles kaufen kann. Für eine Woche herrscht hier der Ausnahmezustand. Mit Jeeps, Buggy's in allen Größen, Motorrädern und Motor-Gleitschirmen wird das Tal beschallt. An einem Ende finden die Falken-Wettbewerbe statt, am anderen Ende pflügen die Motorsportbegeisterten die Dünen um.

 

 

Wir sind ein Teil der Veranstaltung. Jeden Tag gibt es etwas neues, Kamelrennen mit ferngesteuerten Roboterjockey's, Pferden und Motorfahrzeugen wechseln sich ab. Wir treffen nette Menschen, werden oft eingeladen und bekommen von einer Familie auch 2 x einen Polaris Buggy zum rumtoben geliehen. Ein Hammerteil, das Ding geht fast senkrecht die Dünen hoch, ein wenig zu viel für Ellen! Ich hätte das Teil gern für das ganze Wochenende gehabt, vielleicht aber besser das es nicht so war. Die Öl-Firma Adnoc hat ein riesiges Zelt aufgestellt und wir sind jederzeit zum essen und trinken eingeladen. Es füllt sich jeden Tag immer mehr, unvorstellbar was hier abgeht! Plötzlich gibt ein Fahrer eines getunten Nissan Patrol richtig Gas und driftet die ganze Straße entlang um das gleiche auf dem Rückweg zu machen. Alle bleiben am Rande stehen und bestaunen die waghalsigen Manöver. Wir schauen uns die Unikate mit ihren Schaufelrädern und 3 Zylinder 2 Takt Motoren an. Sie beschleunigen in drei Sekunden auf über 100 km/h und das auf losem Untergrund. Die Motoren werden mit Rennbenzin betrieben und sollen fast 500 PS aus über 1000 ccm haben, naja. Die Rennen sind so kurz, dass die Teile ohne Kühler auskommen, bei Ankunft wird der Motor über Schnellanschlüsse des Wasserkreislaufs über eine Wasserpumpe mit Eiswasser gekühlt.

 

 

Bevor hier alles vorbei ist und alle abreisen starten wir durch. Wir folgen dem Saudi- arabischen Grenzzaun, der vom Omanischen Grenzzaun abgelöst wird. Auf der anderen Strassenseite auch ein Zaun, dieser „schützt“ vermutlich die Ölbohrtürme. Schade, wir hatten gehofft ein wenig weiter in den Emiratischen Teil des „Leeren Viertels“ (die wohl größte reine Sandwüste) hineinfahren zu können. Hinter Hameem wird die Straße zur Piste und es gibt in einer wunderschönen Dünenlandschaft einige Berge zu erklimmen. Wir finden beim zweiten Versuch eine der schönsten Stellen, die wir als Übernachtungsplatz anfahren. Wunderschöne Dünen umkesseln eine Ebene. Die Landschaft lädt ein zu fotografieren und wir gehen schlafen, nachdem das Lagerfeuer heruntergebrannt ist, in der Ruhe der Wüste.

22°43'02“N  54°38'16“O

 

 

Die Zeit vergeht hier wie im Flug, gerade haben wir Silvester gefeiert und schon ist fast der Januar zu Ende. Wir bekommen Besuch aus der Heimat. Erst kommt Chris und Ruth vorbei und sie geben sich sozusagen die Klinke in die Hand mit Ellen's Mutter. Die eine Woche wollen wir gemeinsam etwas unternehmen. Ihr Hotel liegt in Deira, mitten in der Stadt. Wir holen sie ab und zeigen ihnen ein wenig Dubai und die “Lindenstraße“, den Strand an dem sich das Leben einiger Traveller abspielt.

 

 

Nachden wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hinter uns gelassen haben, trennen wir uns und ich fahre mit Chris in die wirklich interessanten Stadtteile, während Ellen und Ruth die Stadt mit den Shoppingmalls unsicher machen. Wir fahren durch Industriegebiete mit unendlich vielen Geschäften und Werkstätten. Es wird alles repariert und tausende LKW's angeboten. Eine Firma hat sich darauf spezialisiert alte Mercedes Hauber mit Ersatzteilen zu versorgen. Nagelneue Fahrerkabinen werden ebenso verkauft wie neue Motoren und fast alle Ersatzteile. Wir können uns hier kaum losreißen aber wir wollen noch in den Dragon Mart. Eine 1,5 Kilometer lange Halle mit Chinaware. Unglaublich was es hier angeboten wird. Chris verschlägt es ein wenig die Sprache, aber beim einkaufen ist er wieder hellwach! Bergegurte für LKW's und LED's in allen Variationen. Hier könnten wir Tage verbringen.

 

 

Jetzt wollen wir in die Wüste und treffen uns mit Fritz und Rosmarie (wer öfters unsere Berichte ließt, kennt die beiden schon), Jürgen und Gerti mit ihrem MAN und Norbert mit Alex mit ihrem MB 309, die wir in die Wüste ziehen. Chris sammelt am Steuer vom Ino die ersten Wüstenerfahrungen und am Abend sitzen wir alle gemeinsam am Lagerfeuer. Es gibt schlimmere Locations um Geburtstage zu feiern! So genießen wir unsere Freiheit und den Augenblick. Am nächsten Tag freuen wir uns über den Besuch vom Stephan. Er kommt mit seinem Mercedes G vorbei und bringt die beiden KTM's mit. Was für ein Spaß im Sand zu spielen, wir toben uns aus, allerdings finden wir das Mitfahren im G schon abenteuerlich! So schräg würden wir nie im Leben fahren und am Abend fragt sich sicher der eine oder andere, kann Baumwolle rosten? Am nächsten Morgen darf Chris ans Steuer vom 6x6 MAN vom Fritz. Wir sehen die beiden oben auf der Düne und Chris lernt das volle Programm mit fahren, graben und Sandblechen. Tief beeindruckt verlassen wir die Wüste, jedoch nicht vorher den Müll beim vorbei kommenden Müll-Laster abzugeben, das ist UAE!

Die Woche ist schnell vorbei und so bringen wir die beiden zum Flughafen. Voller Eindrücke fliegen sie zurück nach Deutschland. Wir sehen uns wieder! (Chris kommt bestimmt nochmal vorbei und macht einen Container voll).

 

 

Einige Stunden später kommt Uta am Flughafen Dubai an. Gemeinsam wollen wir in den Oman. 

 

Chris und Ruth sind gut in Deutschland angekommen.

Nach 2 Tagen Dubai im Schnelldurchgang fahren wir mit Uta in den Oman.

 

Ich habe noch ein Magnetventil für den Zusatztank im Industriegebiet besorgt und im ersten Laden sofort bekommen, ich liebe Dubai und seine Möglichkeiten!

 

Die Grenze ist schnell erledigt und die Landschaft ändert sich. Berge und Wadi's sind jetzt unser Ziel. In der Untersetzung schrauben wir uns die Pässe hinauf (gut, dass wir die Freilaufnaben haben, so geht es in der kurzen Übersetzung ohne Allrad die Kehren hinauf. Der 1017 hat kein Differential im Verteilergetriebe).

Über das Wadi Dham fahren wir zum höchsten Berg in Oman, den Jebel Shams mit etwas über 3000 Metern. Ganz so hoch dürfen wir nicht, aber aus über 2000 Meter sieht die Berglandschaft beeindruckend aus. Die Kante der Schlucht bringt ein flaues Gefühl in den Magen und so trauen wir uns nur auf allen Vieren an den 1000 Meter tiefen Abgrund. Absicherung, was ist das?